Die 5 häufigsten Interviewfehler als Führungskraft

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Der Kandidat war perfekt. Fachlich top, sympathisch, motiviert.
Nach dem Gespräch bedankt er sich höflich – und meldet sich nie wieder.
Das Team ist irritiert, die Stelle bleibt unbesetzt. Was ist passiert?

Solche Situationen passieren täglich. Der Grund liegt oft nicht beim Bewerber – sondern bei klassischen Interviewfehlern im Interview, die Entscheider unbewusst machen. Sie kosten nicht nur Top-Talente, sondern auch Zeit, Geld und das Vertrauen ins Unternehmen.

In diesem Leitfaden zeigen wir dir die 5 häufigsten Interviewfehler im Bewerbungsgespräch – mit echten Praxisbeispielen, Studienzahlen und klaren Lösungen. Für alle, die im DACH-Raum Verantwortung im Recruiting tragen – und es besser machen wollen.

Warum Interviewfehler so teuer sind

Ein unprofessionelles Interview wirkt nach – auch wenn der Kandidat nie wieder etwas sagt.

📉 Studien zeigen:

  • 68 % der Bewerber verlieren nach einem schlechten Gespräch das Interesse (Robert Half).
  • 76 % empfinden unstrukturierte Fragen als unprofessionell (Glassdoor, 2022).
  • Und laut Harvard Business Review kosten Fehlbesetzungen im Schnitt 30 % des Jahresgehalts. 

Klingt viel? Ist es auch.
Denn hinter jeder schlechten Interview-Erfahrung steht meist ein vermeidbarer Bewerbungsfehler.

Fehler 1: Fehlende Struktur – das Interview ohne Plan

Du kennst das: Der Interviewer springt von Thema zu Thema. Die Zeit verfliegt, doch die wirklich wichtigen Fragen werden nicht gestellt.

🎯 Praxisbeispiel:
„Der Bewerber hat kaum über seine Projekte gesprochen – wir haben uns in Small Talk verloren.“
Solche Rückmeldungen zeigen: Struktur fehlt.

📊 Studie:
Laut dem LinkedIn Global Recruiting Trends Report 2020 sagen 61 % der HR-Manager, dass unstrukturierte Interviews ihre Entscheidungen erschweren.

Lösung:
Erstelle einen klaren Ablauf mit Phasen wie Begrüßung, Selbstvorstellung, Fachfragen, Gehaltsrunde und Abschluss. Nutze feste Rollen im Interview-Team. So entsteht ein professioneller, fokussierter Eindruck.

Fehler 2: Oberflächliche Fragen – keine Tiefe, keine Aussagekraft

Statt gezielter Fragen nach Erfahrungen kommen Floskeln wie „Was sind Ihre Stärken?“. Das bringt weder dir noch dem Kandidaten etwas.

🎯 Praxisbeispiel:
Ein IT-Spezialist wurde gefragt: „Was motiviert Sie morgens aufzustehen?“
Er dachte: „Was hat das mit meinem Job zu tun?“ – und war raus.

📉 Glassdoor belegt: 76 % der Bewerber empfinden solche Fragen als unprofessionell.

Lösung:
Arbeite mit der STAR-Methode (Situation, Task, Action, Result).
Beispiel: „Wie haben Sie in Ihrem letzten Projekt Zeitdruck und Kundenerwartung balanciert?“
Das bringt echte Einblicke – und Vergleichbarkeit.

Fehler 3: Gehalt? Kaum vorbereitet, schlecht kommuniziert

Zu früh angesprochen oder zu spät: Die Gehaltsfrage wird schnell zur Stolperfalle. Unternehmen zahlen mehr als nötig – oder verlieren gute Leute durch unklare Kommunikation.

📊 StepStone 2023:
Ohne klare Verhandlung führen Unternehmen im Schnitt zu 15–20 % Überzahlung.

🎯 Praxisbeispiel:
Ein Kandidat erhält ein Angebot – 10.000 € unter Marktwert. Warum? Weil das Gehalt nie besprochen wurde. Ergebnis: Absage.

Lösung:
Definiere Gehaltsphasen im Gespräch. Kommuniziere: „Gern sprechen wir am Ende über Ihre Gehaltsvorstellungen.“
Das schafft Vertrauen – und verhindert Missverständnisse.

Fehler 4: Unbewusste Vorurteile – der schnelle Bauchentscheid

Innerhalb weniger Minuten fällt das Urteil. Weil der Kandidat nervös war, zu leise sprach oder kein „guter Fit“ wirkte. Dabei wurde nie gefragt, wie er mit Kunden umgeht oder Teams leitet.

📊 Harvard-Studie:
72 % der Entscheider treffen ihre Einschätzung in den ersten 5 Minuten – emotional statt objektiv.

Lösung:
Reduziere Bias durch Trainings, verwende Bewertungsraster und dokumentiere deine Einschätzungen. So triffst du fundierte Entscheidungen – statt vorschneller Urteile.

Fehler 5: Den Lebenslauf nicht gelesen – der größte Respektverlust

Viele Interviewer stellen Fragen, die längst im CV beantwortet wurden. Der Kandidat merkt sofort: „Die haben sich nicht vorbereitet.“

📉 Indeed 2022:
55 % der Bewerber sagen, dass Interviewer ihren Lebenslauf nicht gelesen haben.

🎯 Praxisbeispiel:
Eine Führungskraft mit Auslandserfahrung wurde gefragt: „Haben Sie schon im internationalen Umfeld gearbeitet?“ – peinlich, denn das stand fett im Lebenslauf.

Lösung:
Nimm dir vor jedem Gespräch 5 Minuten für den CV. Markiere Rückfragen und Besonderheiten. Das zeigt Respekt – und führt zu besseren Gesprächen.

Fazit: Vermeide Interviewfehler – führe Gespräche, die überzeugen

Professionelle Bewerbungsgespräche entstehen nicht aus dem Bauch. Sie brauchen Struktur, Vorbereitung und Gesprächskompetenz.

✅ Interviewleitfaden verwenden
✅ STAR-Fragen stellen
✅ Gehaltsverhandlungen vorbereiten
✅ Bias erkennen und reduzieren
✅ CVs aufmerksam lesen

Indem du diese Bewerbungsfehler vermeidest, stärkst du dein Recruiting – und deine Arbeitgebermarke.

🎯 Dein nächster Schritt: Interviewkompetenz, die begeistert

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